PETER CALMÉS

GALERIE KOCKEN

Tex von Dr. Susanne Höper-Kuhn
Kunsthistorikerin

PETER CALMÉS  1900-1968

Peter Calmés

Biographische Daten:

Name             CALMES, Hans Peter
Vater               Zecheningenieur
Vorfahren      französisch
Geboren         31. 08. 1900 in Duisburg
Gestorben      11. 03. 1968 in Dusiburg Nationalität Deutsch
Beruf              Landschaftsmaler, Porträtmaler, Zeichner, Plakatmaler
1914                Lehre als Schaufenstergestalter
1920-1924     Schaufenstergestalter und Plakatmaler in Duisburg
1924-1926     Kunststudium in Malerei bei holländischen Landschaftsmalern
1926-1927     Schaufenstergestalter und Plakatmaler in Berlin
1934-1939     Kunststudium bei Heinrich Seepolt, Duisburg (Meisterschüler von Prof. J.P. Junghaus)
1936                Mitglied des Künstlerbundes Begegnung mit Werner Gilles
1937                Seine Bilder werden von der Reichskulturkammer abgelehnt.
Ausstellungsverbot wegen entarteter Kunst.
1938-1939     Aufenthalt in den Niederlanden
1940-1945     Kriegsjahre bei der Schutzpolizei in Wolfsburg
1943                Verlor er sein Atelier mit ca. 500 Bildern durch Luftangriff auf Duisburg
1945                Mitbegründer der Duisburger Künstlergruppe „Der Strom“
1955                Bei seinem Freund Maurice de Vlaminck in Frankreich
1959                Ehrensold vom Kulturminister des Landes Nordrhein-Westfahlen
1963                Bei Prof. Purrmann in Montagnola
1983                Eintrag ins Thieme-Becker-Künstlerlexikon

Reisen    

Niederlange, Italien, Frankreich, Spanien, Schweiz, Jugoslawien, Tunesien

Ausstellungen u.a.

1936                Folkwang-Museum, Essen
1936-1939     Wanderausstellung des Künstlerbundes Berlin, Hannover, Hamburg, München, Düsseldof, Köln
1943                Folkwang-Museum, Essen
1945                Niederrheinisches Museum, Duisburg
1945                Kunsthalle, Düsseldorf
1947                Mercatorhaus Duisburg, „Der Strom“
1947                Städt. Kunstmuseum, Duisburg (W. Lehmbruck-Museum)
1949                Städt. Kunstmuseum, Duisburg (W. Lehmbruck-Museum)
1949                Galerie d’Art du Nationale, Luzern
1951                Haus der franz. Kultur, Düsseldorf
1952                Museum und Art Gallery, Porthmouth
1953                Kunstmuseum, Remscheid
1953                Kunstzall-Plaats, Den Haag
1971                Niederrheinisches Museum, Duisburg
seit 1980         Ständig vertreten in der Galerie Kocken, Kevelaer
1997                Einzelausstellung „Peter Calmés“, Galerie Kocken, Kevelaer

Literatur

1. H. Gernsheim, Kunsthistoriker, London, “ Calmés“, 1961 (Biographie)

2. Peter Calm6s, Duisburg, Autobiographie, Einführung Helmut Gernheim, London
Nachwort Carl B. Hommen
Titel „Der Maler Peter Calmés
56 Seiten, mit 22 Abbildungen, davon 14 vierfarbige
Piscator-Verlag, Mühlheim (Ruhr) 1964

3. International Directory of Arts, Dr. H. Rauschenbusch

7. Ed. 1963/64, S. 542, Peter Calm&

8. Rd. 1965/64, S. 598, Peter Calm&

Peter Calmés

Mit dem Jahr 1900, dem Geburtsjahr des Malers Peter Calmés war ein dramatisches Jahrhundert angebrochen, und das nicht nur in der Kunst. Kunst hat immer ihre Zeit gespiegelt, kaum aber hatte das Zerfallen in die widersprüchlichsten Grundsätze, in ein Zerbrechen tradierter Bindungen – bis hin zum Auflösen jeder Sinngebung – so viel an herankommenden Zeitereignissen eines Jahrhunderts erahnen lassen wie mit dieser Jahrhundertwende. Vor allem hatte sich so viel an Hoffnungslosigkeit, wie sie dann in der Tat das Schicksal ungezählter Menschen in den folgenden Jahrzehnten bis 1945 bestimmen sollte, im Schaffen sensibler Kunst voraus angekündigt. „Je schreckens-voller diese Welt (wie gerade heute), desto abstrakter die Kunst“, hatte Paul Klee konstatiert, womit er insofern recht hatte, als dass Freude an der Welt sich immer eben auch als Weltfreude in der Kunst spiegelt.

Betrachtet man das Werk von Peter Calmés, so erkennt man in den Figurationen und Landschaftsdarstellungen hinter der Fassade der glühenden Farbigkeit eben jene dramatischen Spannungen, die die Dualität von persönlicher Lebensbejahung und geistiger Einsicht in Weltzusammenhänge einerseits und der Erkenntnis allgemeiner Hoffnungslosigkeit andererseits spiegeln.

„Die Menschen empfinden im Allgemeinen eine große Freude an der Farbe. Das Auge bedarf ihrer, wie es des Lichtes bedarf. Man erinnere sich der Erquickung, wenn an einem trüben Tage die Sonne auf einen einzelnen Teil der Gegend scheint und die Farben daselbst sichtbar macht. Dass man den farbigen Edelsteinen Heilkräfte zuschrieb, mag aus dem tiefen Gefühl dieses unaussprechlichen Behagens entstanden sein.“ Diesen Zusammenhang zwischen Farbe und deren heilsamer Kraft formulierte Johann Wolfgang von Goethe 1808 in dem didaktischen Teil zu seinem „Entwurf einer Farbenlehre“. Eben dieses Phänomen, die positive Stimulans der Farbe, erkennt auch Peter Calmés in seinen autobiographischen Aufzeichnungen, wenn er formuliert: „In meiner Malerei will ich kein seelenloses Farbengewirr, sondern eine Kunst schaffen, die alle Menschen durch Schönheit und Harmonie glücklich macht – durch leuchtende Farben, welche die Seele aufhellen und selbst wie Kristalle leuchten.“

Seinen Arbeiten liegt ein sehr durchdachtes, tief empfundenes System von Funktion und Wirkung von Farben und Formen zugrunde, in dessen Kern der Begriff des „Umsetzens“ von Naturgegenständen zur Erzeugung eines Wertes harmonischer Farbakkorde steht. Es ist eine Malerei voll Gleichgewicht, Reinheit, Ruhe, ohne beunruhigende oder die Aufmerksamkeit beanspruchende Sujets. Seine Farben singen gemeinsam und haben die Gewalt eines Chores. Nach mühsamen Experimenten mit der Gouache auf Japanpapier gelangt Calmés zu Blättern von strahlender Frische, in denen die Transparenz der Materie in Farbakkorden sichtbar wird.

Calmés formt seine Landschaften in starken Kontrasten, die in der Expressivität an die Malerei seines französischen Malerfreundes Maurice de Vlamick (1876 – 1958) erinnern. Dennoch unter-scheidet die beiden Maler ein wesentlicher inhaltlicher Zug. Vlamick wollte mit seiner Malerei eine neue Welt schaffen, eine Welt für sich allein. Calmés sieht hingegen in der Malerei einen schöpferisch-geistigen Akt, der all seine Gedanken und sich selbst in seinen Bildern sichtbar werden lassen sollte. Also eine Kunst, die ihre Wurzeln in einem tiefen, seelisch Verankerten hat und nach außen spricht, denn Kunst ist für Calmés „nicht das Glück des einzelnen, sondern dient der ganzen Menschheit“. Peter Calmés war Zeit seines Lebens ein Suchender nach menschlicher Wahrheit. Sein Ziel hieß: Ausdruck – „Expression“. Allein mit dem Malen aber galt es sich auszudrücken, nicht in Theorien, Erläuterungen und im Erklären.

Peter Calmés bezeichnet sich selbst als „Spätexpressionist“. Er gehört zu jener Generation junger Künstler, die ihre Hauptschaffenskraft in den dreißiger Jahren erreichten und nach dem totalen Zusammenbruch 1945 nicht nur vor „Schutt und Asche“ standen, sondern sich auch aus dem seelischen Trümmerfeld zu befreien suchten, die das Dritte Reich hinterlassen hatte. Gleichzeitig ist er eine Generation jünger als die Maler des Expressionismus, deren Hauptvertreter sich in Dresden um Erich Heckel 1905 zur Künstlergemeinschaft „Brücke“ zusammenfanden und 1911 in München um Kandinsky und Marc die Vereinigung „Der Blaue Reiter“ begründeten. Diesen Künstlervereinigungen ist der Bruch mit traditionellen Bildvorstellungen gemeinsam, wie sie noch um die Jahrhundertwende virulent waren, wobei ihre Voraussetzungen und Ziele völlig anders gelagert waren.

Peter Calmés Arbeiten drücken den Begriff Conrad Fiedlers, den dieser in Bezug auf die „Brücke“-Maler formulierte, aus: Er spricht von einer „inneren Notwendigkeit“ zu malen. Calmés ist ein leidenschaftlich „Ergriffener“, den Instinkt und psychischer Drang zur Schöpfung nötigen. Impulsiver Malakt gegen Formrechnung, Einheit von Entwurf und Ausführung, der höchsten Spontanietät wegen, Deformation von Bildraum und Gestalt unter den Konvulsionen einer ungehemmten Subjektivität, Direktheit reiner Ausdrucksfarben. Gleichsam steht Calmés in der geistigen Tradition des „Blauen Reiter“, denn Farb- und Formzusammenhänge faßt er als Signaturen für die Empfindungssymbolik einer geistig-seelischen Innenschau auf.

Calmés verbindet den realistischeren Wurzelboden der „Brücke“- Maler mit dem romantisch orientierten Pantheismus des „Blauen Reiter“, was sich auch in seinem Repertoire ausdrückt. Motive der nieder-rheinischen Landschaft, Ferienlandschaft, Malerfreunde, Akt, Stilleben. Das klassisch-idealistsiche Thema der arkadischen Idylle, der nackte Mensch, „Frauenakt unter Bäumen“, 1956, in Harmonie mit der Natur erscheint mit Blick auf die Realität wie ein Tagtraum. In Gegenposition dazu entsteht im gleichen Jahr die farbenglühende Gouache „Im Stahlwerk.“ Dennoch interessieren Calmés weniger die sozialkritischen Gesichtspunkte, die das Sujet beinhaltet, wenngleich die mühsame Arbeit der Hüttenwerker einen tiefen Eindruck bei ihm hinterlassen hat. Vielmehr ist es die Faszination der glühenden Feuerhölle, des Funkensprühens, die ihn zu einer Vielzahl von Skizzen, Aquarellen und Gouachen veranlasst.

Calmés Arbeiten sind „Geistkunst“, weit weg von rein sinnlich-dekorativer Starkfarbigkeit oder obsessionierten zeichnerischen Notizen nach der Natur. Das zeigen auch seine Bildnisse, die keineswegs nur Projektionen seines eigenen Ich auf den Porträtierten sind. Sie fassen scharf unterschiedliche Individuen, so wie die Landschaften, ein subjektiv gesteigerter Orbis pictus aus der Fülle realer Eindrücke, bilden.

„Jeder gehört zu uns, der unmittelbar und unverfälscht das wiedergibt, was ihn zum Schaffen drängt.“ Aus den Arbeiten Peter Calmés spricht eben dieser Satz des Programmes der „Brücke“-Künstler, den E. L. Kirchner 1906 formulierte. Aus ihnen spricht die Wahrheit der Gefühle, die es – wohlgemerkt, künstlerisch – einzulösen galt. Das führte für Calmés zum psychographischen, handschriftlichen fa presto des Malaktes, einer erst mühsam, dann flüssiger in Stakkato-Rhythmen und Wirbeln dramatisierten Farbmaterie. Unverfälschtheit der Mittel: Das führt zur Rufkraft reiner Farben und starkfarbiger Kontraste. Dem malerischen Primärakt antworten elementare Komplementärakkorde oder der schrille Zusammen-stoß im Spektrum eng benachbarter Farben. Realitätsbezug, subjektive Gebärde und der Aktionismus autonom gewordener Farben verschmelzen zum malerischen Vitalismus.

Nicht zufällig bemüht sich Calmés um die Komplexe Technik der Gouache auf dem stark saugenden Japanpapier. Er erzielt dadurch nicht nur die glühende Farbigkeit, sondern vor allem den evokativen Fluss der Farben. Er erlangt auf dieser Stufe der absolut gesetzten Farbe seinen lebenslangen Personalstil und gewinnt ihr neue Tragkraft ab. Gleichzeitig setzt diese Technik eine enorme Schnelligkeit des Malaktes voraus, denn das Japanpapier muss in noch feuchtem Zustand von einer Glasplatte als Träger abgezogen werden. Ein flächiges Ausdrucksornament entsteht, dessen Umrissformen Calmés zuweilen linear konturiert. Die Bewegtheit der Farbmaterie erscheint in eine plakative Flächendynamik überführt und in Formfiguren gebunden. In der Direktheit der Materialität und Sinnlichkeit der Farbe, in ihrer gewaltigen Stoßkraft über die Fläche, vor allem aber in ihrer emotionalen, psychologischen Aufladung, erkennt man einen Erbteil van Goghs, das in Frankreich zur Farbmusik kultiviert oder als reiner Farbklang dekorativ geworden war. Peter Calmés Arbeiten sind jedoch fernab des rein Dekorativen. Er erreicht mit seiner Malerei die Visualisierung einer natürlichen Harmonie, eines pantheistisch beseelten Kosmos mit den Mitteln der Form und Farbe. Dieses trifft insbesondere für die niederrheinischen Landschaftsbilder und die nördlichen Landschaften zu. Auch wenn Calmés die Plätze zuweilen benennt, an denen die Landschaften entstanden, so ist doch eine genaue Definition des Ortes von nebensächlicher Bedeutung. Landschaftsdarstellung ist für ihn immer Darstellung eines exemplarischen Naturzustandes, Beobachtung des Zusammentreffens der Elemente und ihrer wechselseitigen Beziehung und Beeinflussung. So ist auch „Die Nordsee vor Borkum“, 1962, eher eine phantastische Weltlandschaft, der Versuch, Natur in ihrem Urzustand, im Zusammenspiel von Wasser und Luft zu schildern. Die Reduzierung auf zwei Elemente lässt den Betrachter ohne festen Bezugspunkt, erweckt den Eindruck einer ständigen Bewegung. Landschaft wird zum Symbolträger einer allgemeingültigen Zuständigkeit, die hier in der Dramatik des heranziehenden Sturmes durch die bedrohliche Gewalt und Wildheit der Naturkräfte verkörpert wird. In diesem Bild zeigt sich, dass die Lokalfarbigkeit der Dinge für Calmés keine Bedeutung hat. Die Reduzierung der Farbe auf vier Töne, Blau-Schwarz, Rot, Gelb und Grün, deren Zusammenklang, verstärkt durch die Überhöhungen in Weiß, kalt und spannungsreich ist, entfernt sich von der objektiven Naturwahrnehmung und macht sie zum autonomen Ausdrucksträger, der subjektive Stimmungen vermittelt. Die Farben sind Peter Calmés Noten, mit denen er zu und gegeneinander Klänge und Akkorde bildet.

Deutlich zeigt sich hierin auch ein Anhaltspunkt, dass Calmés Landschaften nicht aus der direkten Anschauung gemalt wurden, sondern meditative Erinnerungsbilder sind, unabhängig von den Gegebenheiten einer konkreten Landschaft oder eines in der Realität nachvollziehbaren Blickpunktes. In der subjektiven Auswahl und Kombination der Natur-Erscheinungen, die sich kaum aus der Flächigkeit des Bildgrundes lösen, liegt ein Anspruch, der über die Schilderung einer atmosphärischen Stimmung hin-ausgeht. Im Ineinandergreifen der Elemente erhalten diese Symbolcharakter als zeichenhafte Formel für den organischen Rhythmus aller Dinge, für die Bezogenheit der Naturkräfte aufeinander und ihre wechselseitige Verbindung. Dieser Kreislauf der Natur wurde von Calmés als harmonisch empfunden und in sich ruhend, auch dort, wo er sich, wie in diesem Bild, bedrohlich und in dramatischem Pathos darstellt. Das Gewicht der Elemente Wasser und Luft bleibt ausgewogen und gleichwertig gegeneinander gesetzt, trotz der kontrastreichen und spannungsvollen Verteilung der Farbflächen. Auch wenn Calmés einen blühenden Garten schildert, so haben seine Bilder nichts an sich von idyllischer Stimmung, sondern leben aus einer inneren Spannung und Bewegung.

Dr. Susanne Höper-Kuhn, Kunsthistorikerin

Meine Handschrift

Eine künstlerische Entwicklung, so glaube ich fest, kann nur aus der Tiefe zur wahren Entfaltung gelangen – als eine aus der Seele kommende dramatische Gestaltung. Daher befriedigen mich nicht Natur-Nachbildungen und äußere Reize; denn sie sind für mich keine Neuschöpfung. Mir genügt nicht das mystische Leben der Farben, sondern ich suche eine vollständige Synthese von Zeit und Raum, ein Werk von musikalischer Gestaltung, wo die Rhythmen anschwellen, um sich dann wieder zu ruhigen Harmonien zu läutern.

* * *

Die Farben und Formen bedeuten für mich tönende Instrumente, welche sich auf der Lein-wand zum Symbol vereinigen. Daher kann ernste Musik meine Gestaltungskraft in Bewegung setzen; es entstehen eigenwillige Formen aus der Tiefe meines Innern.

Bei Beginn eines Bildes habe ich keine innerliche Vorstellung, sondern lasse mich von spontan meditativen Impulsen führen. Nach längerem Betrachten der weißen Fläche sehe ich plötzlich auf ihr zunächst verschwommen, dann immer deutlicher Gestalten, Landschaften usf., welche auf mich zukommen, greifbar nahe.

Alles formt sich aus diesem meditativen inne-ren Gefühl und will zur Geburt. Der Eindruck des Unwirklichen verstärkt sich plötzlich ins Natürliche. Ich sehe Dinge, welche in Wirklichkeit nicht vor meinen Augen existieren, und doch kommen sie mit einem Male auf mich zu. Durch diese Vision entsteht meine Handschrift, das Abbild meines Ichs erscheint in gegenständlicher Form. Mehr und mehr lasse ich mich deshalb heute von der Evokation der Farbe leiten.

* * *

Das Kunstwerk soll den Menschen zum Denken und Verstehen anregen, es muss das Dokument seiner Zeit sein – gesund und unverbildet. Es ist verbunden mit dem menschlichen Geschick und der Träger seiner Zeitepoche, in welcher sich das persönliche Leid mit dem Drama der Welt deutlich abhebt.

Ein Kunstwerk muss deshalb seinen eigenen Reiz, seine besondere Art von Phantasie über-mitteln. Dadurch kann ein Bild zugleich bedrohend und erschreckend, heiter und tröstend auf den Menschen wirken. Ich will aber nicht die Maske der Menschen oder der Landschaft wiedergeben, sondern wie alles der Wirklichkeit entspricht, ohne Glanz und Schein.

Ein verantwortungsvoller Künstler muss – auch in Zeiten der Rückschläge – eine starke unbeirrbare Kraft besitzen und den unerschütterlichen Glauben an sich selbst. Das Kunstwerk bleibt dann immer die persönliche Sprache seines Schöpfers, jenseits der gangbaren Formen der Welt, überraschend seine Phantasie bekundend.

Peter Calmés