Anatoly Aleksandrovich IVASENKO
„Ivasenko wurde 1936 in Dubovka im Stalingrader Gebiet geboren. Die stärkste, unvergesslichste Erschütterung seiner Kindheit war der Krieg. In Seinen Bildern spiegeln sich diese düsteren Ereignisse oft wider. Natürlich gibt es bei Ivasenko auch andere Themen wie Landschaftsbilder, historische Gemälde, Porträts, Szenen aus dem Alltagsleben und Illustrationen von Kinderbüchern. “Niemals habe ich dem Urteil der Betrachter einfache Etüden, deren künstlerische Lösung nur durch die Schönheit des Motivs bestimmt war, vorgestellt,“ unterstreicht der Künstler,“ ich rechne mich selbst zu den Bildermalern“.
Die Ausdruckmöglichkeiten der Literatur und der Malerei werden oft als gegensätzlich dargestellt, Ivasenko aber hat keine Angst sich an die Literatur anzulehnen. Nach seiner Meinung muss jede Gestalt und Einzelheit einen symbolischen Sinn haben. Die Bilder von Iwassenko gehören unserer Zeit an, und in ihnen spiegeln sich auch die allgemeinen Prozesse der Kunstentwicklung.
Sein künstlerischer Weg begann in den 60er Jahren. Er absolvierte 1962 das Repininstitut für Malerei, Skulptur und Architektur in der Malwerkstatt von B. W. Johanson. In den Arbeiten von Ivasenko spürt man deutlich die Tendenzen des sogenannten “düsteren Stils“ jener Zeit. Dieser Stil entstand als Gegensatz zu dem Pomp und äußerlichem Wohlergehen offiziöser Fälschungen des 1. Nachkriegsjahrzehnts. Wenn aber die “Sechziger“ im Allgemeinen das Erbe der “Peredwishniki“ nicht mehr aktuell fanden und die Malerei zu der Literatur in Gegensatz stellten, so sah dagegen lwassenko seinen Weg immer im Sinne “Peredwishniki“, für die die Literatur, mit Ihrem Suchen nach Wahrheit und Ihrem sozialen Anliegen, eine führende Rolle besaß. Die Arbeiten von Iwassenko sind fachmännisch fest zusammengefügt, und was besonders wichtig ist, Ihr Literaturgehalt widerspricht der Wirkungskraft nicht. Der von ihm in der Malerei ausgewählte Weg scheint interessant und fruchtbar zu sein.“
J. Bassyrow, Kunsthistoriker