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Unsere Ausstellung:
„Wie Phönix aus der Asche“
Kunst am Niederrhein nach 1945
Eine Auswahl von Kunstwerken unserer Künstler Peter Calmés, Werner Labbé, Clemens Pasch und Herbert Zangs.
Der Duisburger Künstler Peter Calmés – geboren 31. August 1900 in Duisburg – verstorben 11. März 1968 in Duisburg – war von Beruf Landschaftsmaler, Porträtmaler, Zeichner und Plakatmaler. Seine malerische Leidenschaft lag in Motiven des Ruhrgebiets und des Niederrheins.
Bei den ersten Ausstellungen Ende der zwanziger Jahre fanden seine leuchtenden Farben reges Interesse. „Die Farben und Formen bedeuten für mich tönende Instrumente, welche sich auf der Leinwand zum Symbol vereinigen“ sagte der Maler Peter Calmés über sein Werk. Ab 1937 lehnte die Reichskulturkammer seine Arbeiten als „entartet“ ab.
Nach dem Zweiten Weltkrieg fing Peter Calmés erneut an zu malen; sein gesamtes bis dahin geschaffenes Werk war den Bomben zum Opfer gefallen. „Ein verantwortungsvoller Künstler muss auch in Zeiten von Rückschlägen eine starke unbeirrbare Kraft besitzen und den unerschütterlichen Glauben an sich selbst“, begründete er seinen Neuanfang.
In zahlreichen Ausstellungen gewann der Duisburger Maler national und international Anerkennung. Seine Bilder waren unter anderem im Kunstmuseum Duisburg, im Folkwang-Museum Essen, in der Galerie du Nationale in Luzern, im Museum und Art Gallery in Porthmouth und im Kunstzall-Plaats, Den Haag zu sehen. Peter Calmés starb 1968 in seiner Heimatstadt.
Seit 1978 werden seine Werke in der Galerie Kocken in Kevelaer ausgestellt.
Der Künstler WERNER LABBÉ wurde 1909 in Rheydt am Niederrhein geboren. Werner Labbé war ein freier Maler, Plakatmaler, Graphiker und Buchillustrator. Er zählt zu den bedeutendsten deutschen Nachkriegs Grafikern und Illustratoren. Zahlreiche international bekannte Plakate und Buchillustrationen belegen dies.
1923 Lehre als Lithograph in Mönchengladbach
1926 Studium an der Kunstgewerbeschule in Krefeld
1933 Aufenthalt in Paris
1936 Rückkehr an den Niederrhein
1940 Soldat in Russland, verwundet, gerät er 1945 in amerikanische Kriegsgefangenschaft
1945 Illustrator in Köln
1959 Lehrauftrag am Städel in Frankfurt a.M.
1964 Aufenthalt in Frankreich
1965 zog er sich in ein einsames Ardennendorf zurück
1973 lernte er den Galeristen Willi Kocken in Kevelaer kennen, mit dem er seit dieser Zeit befreundet war. Zahlreiche Briefe und Ausstellungen in der Galerie Kocken sind Ausdruck dieser Verbundenheit.
1975 Aufenthalt in Spanien im Fischerdorf Sabinillas (Andalusien)
1979 Rückkehr in die belgischen Ardennen
1989 verstarb Werner Labbé in Beffe, Belgien, kurz vor seinem 80. Geburtstag
Clemens P A S C H
Biographische Daten:
Juli 1910 geboren in Sevelen, Kreis Geldern/Niederrhein
1926 – 1928 Düsseldorf, Malerlehre
1929 Krefeld, Stadttheater, Malersaal
1930 – 1937 Lehr- und Wanderjahre, Malerei, Zeichnung, graphische Techniken
1937 Düsseldorf, Staatl- Kunstakademie, Bildhauerklasse
1938 – 1941 Köln, Kölner Werkschulen, Bildhauerklasse
1941 Zerstörung von Wohnung und Atelier in Köln
1942 – 1944 München, Akademie der Bildenden Künste, Meisterschüler bei Prof. Bernhard Bleeker
1946 Rückkehr nach Düsseldorf, freischaffender Bildhauer, im Atelier-Haus bis zu seinem Tode
1948 Heirat mit Dr. med Elfriede, aus der Ehe stammen Angelika (1949),
Christoph 1952), Elisabeth (1956) und Barbara (1958).
1952 Reisestipendium des Kultusministeriums Nordrhein-Westfalen (Italien, Spanien, Griechenland)
1953 Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der Deutschen Industrie Juni 1985 in Düsseldorf gestorben.
Mitglied der Rheinischen Sezession, der Neuen Münchener Künstlergenossenschaft, der Neuen Darmstädter Sezession
Der Krefelder Maler Herbert Zangs – geboren 1924 – verstorben 2003 – gilt als Vorreiter der Zero-Bewegung.
In den Jahren 1945–1950 studierte Zangs, unter anderem bei Otto Pankok, an der Kunstakademie in Düsseldorf und lernte dort während des Studiums Günter Grass kennen. Grass war sehr an den Kriegserlebnissen von Zangs interessiert und erwähnte ihn in der Rolle des Maler Lankes in seinem Roman „Die Blechtrommel“. Auch Joseph Beuys lernte Zangs an der Akademie kennen, der wie er ebenso vom Niederrhein stammte. Später (im Mai 1975) schrieb Beuys einmal über Zangs: „Er lieferte eine ganze Reihe von Gegenbildern, an denen man sehr viel Orientierung finden konnte.”
Ab Anfang der 50ger Jahre entstanden die weltbekannten „Verweißungen“ (noch vor den Arbeiten der ZERO Künstler), mit denen Zangs Kunstgeschichte schrieb. Ab 1957 entstanden Bildserien, in denen die Farbe mit Scheibenwischern aufgetragen wurde und die bereits die seriellen Kunstrichtungen der 1960er Jahre vorwegnahmen.
Zangs weitere Stationen: ab 1960 Expansionen, Blüten&Sternen-Bilder, 1965 Übersiedlung nach Paris, 1968-69 Aufenthalt in New York und Kanada, 1969 Rückkehr nach Paris, 1969-78 Reisen nach Japan, Indien, in die Südsee, Australien, Afrika; ab 1970 entstanden erneut Verweißungen, 1973 Rückkehr nach Deutschland, wo er unter anderem in Krefeld, Düsseldorf-Kaiserswerth und Xanten lebte. Ab 1975 Antibücher und 1977 Teilnahme an der Documenta 6 in Kassel – ein Teil dieser Antibücher befindet sich heute in der Sammlung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Berlin; ab 1978 Plakatübermalungen, Peitschenbilder, Computerbilder; ab 1979 Blasen- und Beulenbilder, ab 1982 Pinselabwicklungen, ab 1983 Tuchbilder, ab 1986 Knitter- und Gratbilder, ab 1993 Rollstuhlbilder (bedingt durch die fortschreitende Krankheit).