Heiner DÜSTERHAUS
Heiner Düsterhaus wurde 1949 in Paderborn geboren.
Bei seinem Lehrherren, Glasmaler Enrico Zappini, Paderborn, verbrachte er von 1964 bis 1970 seine Ausbildungs- und Gesellenzeit. Heiner Düsterhaus bildete sich parallel von 1967 bis 1970 in einem freien Zeichenstudium bei Hannes Pink weiter.
Von 1970 bis 1972 besuchte der Künstler die Glasfachschule in Hadamar, wo er die Meisterprüfung ablegte. Seit 1972 ist er als Glasdesigner in der Industrie tätig; seit 1978 unterhält er eine eigene Werkstatt. Heiner Düsterhaus hat sich auf die Technik „FUSING“ spezialisiert.
Fusing ist eine Glasverarbeitungstechnik, die ca. 3500 Jahre alt ist, über die es aber kaum Veröffentlichungen gibt; ein Verfahren, dass ungeheuer faszinierend ist und in den letzten Jahren immer mehr Kunstinteressierte in ihren Bann zieht. Die Technik geht auf die Griechen und im Anschluss auf die Römer zurück. Grabfunde und Funde aus anderen Ausgrabungen zeigen Stücke von großer technischer und künstlerischer Qualität. Mit dem Aufkommen des Glasblasens gingen fast alle Kenntnisse über die Technik verloren.
Fusing ist das Verschmelzen von vorgefertigten Flachgläsern, die farblos oder auch farbig sein können. Ebenso werden Glasstangen zusammengeschmolzen oder Abschnitte von Glasstangen. Die Glasstangen können z. B. ein inneres Dekor haben. Wesentlich für alle Verschmelzungen ist, dass die Gläser alle den gleichen „Dehnungskoeffizienten“ haben. Dies kann durch recht einfache Tests überprüft werden. Wenn man sicher ist, dass die Gläser, die miteinander verschmolzen werden sollen auch zueinander passen, dann wird das Glas der gewünschten Form entsprechend zurechtgeschnitten und im Ofen bei Temperaturen zwischen 750° C und 850° C verschmolzen. Man kann im Grunde jeden Ofen, der eine Möglichkeit hat, die Temperatur auf- und abwärts zu regeln, für die Fusing- und auch die „Pâte de verre“ – Technik benutzen. Das erste Ergebnis ist zumeist eine flache Scheibe, weil das Glas auf einer mit Trennmitteln beschichteten Einbauplatte verschmolzen wurde. In einem weiteren Prozess wird das Glas verformt. Hierzu ist ein Brennprozess mit Temperaturen zwischen 580° C und ca. 700° C nötig. Wesentlich bei allen heißen Arbeiten mit Glas ist die sorgfältige Kühlung, da ansonsten die Gläser Spannung haben und unweigerlich zerspringen. Der Kühlprozess kann ca. eine Stunde oder – je nach Stückdicke – mehrere Stunden, Tage oder gar Wochen betragen.